Woche 1: erste eindrücke

Hallo ihr Lieben, jetzt bin ich bereits eine Woche hier in Guayaquil und habe schon viele neue Eindrücke gewinnen können. Also nur damit ihr euch orientieren könnt und Bescheid wisst, Jule und ich wohnen mit zwei Spaniern und einem Amerikaner in einer WG. Unsere WG befindet sich am Rand vom Armenviertel und eine Querstraße zu unserem Haus soll sehr gefährlich sein... Für mich als Europäerin, die in einem kleinen 180 Seelendorf in Deutschland lebt, war es schon ein kleiner Schock hier anzukommen, mit den vielen Menschen, dem Lärm und auch mit dem Müll.

Jetzt nach einer Woche habe ich mich schon ein bisschen eingewöhnt und bin nicht mehr ganz so schockiert. Am Samstag letzte Woche, also dem ersten Tag hier sind wir mit Carmen, Edgar und Jordí an den Strand gefahren. Da durften wir gleich mal am eigenen Leib erfahren, dass wenn ein Treffen um 9 Uhr ausgemacht ist, keiner um 9 da ist sondern 20 Minuten bis 2 Stunden später. Edgar und Carmen waren nur 20 Minuten zu spät. Auf dem Weg zum Strand, haben wir einen "Bollo" gekauft. Das sind grüne Bananen zusammengestampft mit Käse zu einem Bollen. Es war sehr gut, aber für mich ist es noch etwas gewöhnungsbedürftig, dass es hier Bananen in allen Varianten gibt. Gegrillte Bananen, Bananenchips, eine Art Schnitzel aus Bananen, Banane mit einer Kruste und "Chiquitas" (kleine Bananen) und wahrscheinlich noch viel mehr, was ich noch nicht gesehen und gegessen habe. Etwas befremdlich war auch, dass hier Schweine frei auf der Straße rumlaufen und natürlich hunderte Katzen und Hunde. Bei der fahrt zum Strand hat man auch ein bisschen von der Stadt gesehen und hauptsächlich gibt es hier Häuser, die nur aus Steinmauern bestehen und ein Wellblech als Dach haben(siehe Bild unten links). Die Leute sind hier so arm, dass sie sich keine "bessere" bleibe zulegen können. Die Leute sind zwar hier sehr arm, aber dafür sind sie sehr, sehr nett, wie ich am Montag bei Hogar de Cristo gemerkt habe. Hier in Ecuador wird man immer mit "Hola ¿Como estás?" und einem Küsschen auf die Wange begrüßt. Am zweiten Abend hier, waren wir zu Noemi und Thomas, zwei französische Freiwillige, eingeladen um die beiden und zwei spanische Freiwillige, die nur einen Monat hier waren, kennenzulernen. Das Nachbarskind von den beiden Franzosen hatte ihren 13. Geburtstag und so haben wir ein bisschen mitgefeiert. Das Mädchen bekam ein Geburtstagsständchen auf 5 Sprachen: Spanisch, Baskisch, Catalán, Französisch und Deutsch. Unsere WG Mitbewohner Marcel und Jordí kümmern sich immer ganz lieb um uns und nehmen uns mit. wenn sie sich mit Freunden treffen oder was essen gehen. Wie zum Beispiel am Mittwoch haben sie uns Zu einem Treffen mit Freunden mitgenommen, bei dem wir "Humitas" ein typisches Essen von hier probiert haben. Humitas sind Maiskolben zermantscht etwas gewürzt und in die Blätter vom Maiskolben gewickelt und in der Mitte befindet sich Käse. Am Donnerstag haben wir das erste mal beim "futból del jueves" mitgespielt, das jeden Donnerstag bei Noemi und Thomas stattfindet. Das beinhaltet einfach, dass wir mit den Kindern gemeinsam Fußball gespielt haben. Hier in Guayaquil gibt es eine sehr vernetzte und ausgedehnte Infrastruktur, also die Busse fahren auf so gut wie allen Straßen und kosten nur 0,30$ (und es ist egal wie weit man fährt) also im Vergleich zu Deutschland sehr billig, so wie das Essen und Trinken auch. Aber die Art, wie die Busse fahren ist für Europäer auch sehr fremd... Es gibt keine festen Haltestellen, sondern die Busse halten an jeder Abbiegung an, oder du winkst, wenn du mitgenommen werden willst. Und von Verkehrsregeln kann hier schon mal gar nicht die Rede sein, alles in allem kann man sagen, das hier jeder fährt wie er will. 

 

So, das waren meine ersten Eindrücke von Ecuador. Ich werde es jetzt immer so machen, dass ich jeden Freitag oder eben am Wochenende einen Eintrag poste oder auch wenn ich irgendwelche Ausflüge mache. Liebe Grüße Larissa.